Der Verein ist stolz auf seine Tradition und blickt auf eine weit über hundertjährige Geschichte zurück!

Im Jahre 1893 wurde der TV Jahn Weitmar gegründet. Begünstigt durch die Industrielle Revolution stieg die Einwohnerzahl Bochums sprunghaft an, sie brachte aber auch die Schattenseiten einer industriellen Großstadt im 19. Jahrhundert mit: Arbeiterprobleme, Integration von Zuwanderern und soziale Ungerechtigkeiten. Dies alles gab es in den Turnvereinen nicht, die Turner fühlten sich alle als Teil eines Ganzen, man trug die gleiche zweckmäßige Turntracht und redete sich mit „Du“ an.

Zwölf sportbegeisterte Weitmarer gründeten den Turnverein Jahn Weitmar unter Vorsitz des Turnkameraden Bauer im Lokal „Rotermund“ (das Lokal befand sich an der Hattinger Straße / Ecke Blankensteiner Straße, dort steht heute ein Lebensmittelgeschäft). Heute sind leider keine Dokumente aus der Gründerzeit mehr vorhanden, aber aus Überlieferungen ist bekannt, dass der Verein sehr erfolgreich war und dass die Mitgliederzahlen stetig stiegen. Damals trainierte Mann (es waren damals nur Männer im Verein zugelassen) Akrobatik und Pyramidenbau. In Weitmar gab es im frühen zwanzigsten Jahrhundert keine Sporthallen, so wurde im Hinterzimmer oder bei schönem Wetter im Garten der Gastwirtschaft „Rotermund“ trainiert.

Mit Beginn des ersten Weltkrieges wurde die Vereinsarbeit unterbrochen und erst nach dem 20. Juli 1925 (nach Abzug der französischen Truppen) wieder aufgenommen. Einen starken Mitgliederzuwachs erlebte der Verein nach dem Zusammenschluss mit dem (ebenfalls in Weitmar beheimateten) Sportverein „Germania“ und der zur gleichen Zeit eingeführten Arbeitszeitverkürzung. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde der Verein im Rahmen der Gleichschaltung 1934 verboten. Der Turnkamerad Willi Figger rief 1946 im Lokal „Lerch“ den Verein wieder ins Leben. Nach der Währungsreform 1948 stieg die Zahl der Mitglieder wieder stark an. Zwischen 1953 und 1971 lag die Vereinsführung bei dem bereits 1913 eingetretenen Ernst-Ludwig Schröer. Dieser legte die sportlichen Schwerpunkte auf Ringen, Gewichtheben, Turnen und Gymnastik. Man trainierte damals im Vereinslokal „Hugo Baumgart“ in der Natorpstraße. Dies änderte sich, als 1957 die Natorpschule gebaut wurde und der Verein die Turnhalle der Schule nutzen konnte.

Ab 1965 wandte man sich den modernen Sportarten zu, so löste sich die weit über die Grenzen Bochums bekannte Kraftsportgruppe auf. Hans Richter folgte Ernst-Ludwig Schröer als Vereinsvorsitzender und wurde 1976 vom Turnkameraden Müller abgelöst. Im Laufe der Jahre bekleideten von 1984 bis 1995 Otto Lehmann, von 1995 bis 1995 Uschi Block und von 1995 bis 2006 Klaus Löhken das Amt des/der Vorsitzenden. Danach folgten Thomas Bong.

Zurzeit leitet die 1. Vorsitzende Bianca Meise den Verein. Der Verein zählt heute über 400 Mitglieder und mehr als 15 verschiedene Sportgruppen.